Sonntag, Dezember 03, 2006

Hiroshima

21h, Aufenthaltsraum, Wohnzimmer eines Hostels irgendwo in Hiroshima. Die Gäste ruhen aus, sehen BBC, trinken Tee, suchen in ihren Taschen und verfolgen scheinbar konzentriert die Dokumentation über Waldnutzung in Südostasien um den Konversationen aus dem Weg zu gehen die sich in solchen Situationen aufgdrängen. Mittendrin sitz ich mit meinem Laptop, denke an Euch und meinen Blog, nach einem ganz schön astrengenden Tag in Hiroshima. Tag zwei unserer Reise, mir fallen die Augen zu aber ich berichte...
Gestern angekommen, ziemlich spät, aber war ja auch alles unorganisiert um nicht zu sagen ein chaotischer Aufbruch aus Tokio. Kein Wunder, hab ja bis zuletzt zu tun gehabt...feiern, verabschieden, laotische Botschaft...wenig schlaf. Den nachzuholen hab ich jetzt noch nicht ganz geschafft aber ich will nicht jammern. Also gings erst spät in die Stadt die 1945 zu so trauriger Berühmtheit gelangte. Nun berühmt in Japan ist die Stadt für Okonomiaki. Eine Art Tortilla mit chinesichen Nudeln (soba) Gemüse und Ei. In ein solches Restaurant gings dann auch gleich. Wir wurden mit der japanischen, vielleicht auch für Hiroshima spezifisch freundlichen Art empfangen. Wobei die Wirtin und ein Gast mit unserer deutschen Seele nicht zimperlich umgegenan ist als er das deutsche Bier als zu wenig kohlensäurehaltig beschrieb. Na ja, nehmen wir mal nicht so ernst. Rustikal aber nett und ein gutes Essen. Nicht nur weil die Mädekls es nicht ganz aufgeschaftt haben...hehehe. Bin mal gespannt ob man bei den Menschen einen Unterschied in der Mentalität ausmachen kann. Habs bisher noch nicht feststellen können. Also weiter im Text. Nach dem Essen gabs noch einen Spaziergang mit Weihnachtslichtern auf der Hauptstrasse und danach ab ins bett.
Heute Früh raus, und uns mal nen Plan vom Tag gemacht. Hier im Hostel kann man Fahrräder ausleihen. Haben wir auch gemacht. Kleine Fahrräder. Nun kein Problem soweit, wenn man nicht soooo weit hinaus will aus der Stadt. Für nen Stadtbummel perfekt. Nicht für das was wir vorhatten. In der Nähe Hiroshimas liegt die Insel Miyajima. In der Nähe. Im Hostel liegt schön erklärt eine Übersicht wie man am schnellsten und wie man am günstigsten dorthin kommt. Keine der Alternativen nannte das Fahrrad als Möglichkeit. Wir haben uns gedacht, probieren wir das doch mal aus. Never stop exploring. Sind wir halt die ersten. Was haben wir bekommen. Eine dreistündige Fahrradtour durch Industriegebiete, durch Häfen und an Autobahnen entlang. Fahrrad- unfreundlich ist kein Ausdruck für diese Strecke; -feindlich wohl eher. Auf der Karte sah das alles machbar aus. Und das die Fahrräder sooo klein sind haben wir ja auch nicht wissen können. Nun die ein oder andere Geschichte in diesem Blog lief schon mal so ab, das verkorkste Situationen, dann erst so richtig lustig werden. Diese wieder, und so kamen wir erschöpft aber lusitg und froh in Miyajimaguchi an. Dort auf die Fähre um auf die Insel zu gelangen. Dies immer mit der Hoffnung das uns eine andere Fähre die direkt nach Hiroshima fuhr dann wieder mit zurück nehmen konnte. Wollten ja schliesslich keine weiteren drei Stunden auf den Rädern verbringen. Nun diese Befürchtung lies sich ziemlich zügig mit positivem Ergebnis auflösen, sodass wir noch nette anderthalb Stunden in Miyajima, mit der Besichtigung des berühmten Schreintores und des Tempels verbringen konnten. Die Rückfähre brachte uns dann auch direkt in die Stadt, von der wir dann auch heute nicht so viel sehen konnten (befürchte auch das es nicht so viel gibt aber psst). Und so wird die Fahrt nach Kobe morgen auch etwas nach hinten verschoben. Ganz im Gegensatz zu der alten japanischen Weisheie, eine Reise immer früh zu beginnen...zzzz

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

mit dem fahrrad einmal die japanische küste abfahren - wär doch was für die zukunft:)
ein kleines fahrrad ist jedenfalls besser als keines, wie ich aus gegebenem anlaß berichten kann.
falls jemand darüber nachdenken sollte sich auf dem flomarkt ein fahrrrad zu besorgen... immer auch steigungen über 3 prozent in die probefahrt einbeziehen. sonst ist die freude um die neu erworbene mobilität schnell verflogen.

gruß
s(r)atsch +/+

Anonym hat gesagt…

hiroshima mit dem fahrrad zu erkunden ist also nicht zu empfehlen...werde mich daran halten und für meine urlaubsplanungen berücksichtigen...aber gibt es denn noch spuren im stadtbild von diesem unsäglichen ereignis??!!

es grüßt....