Montag, März 26, 2007

Bald war ich hier. Wohl war.

Lange nichts Neues, nicht wahr? Wie auch. Keine Zeit, keine Lust, keinen Nerv zu schreiben. Die Omnipräsenz des baldigen Abschieds ist Schuld. Weiss doch eh das ich Euch alle bald wiedersehen, und dann von den letzten Tagen ausgehend berichten werde. Und wenn ich grad mal etwas Zeit gefunden habe, dann nur weil ich keine Lust habe auf Grammatik und Kanji für die morgigen Tests. So wichtig ist mir der Blog also noch ^-^ Die letzten Tage...sicher bin ich auch froh in meine Heimat zurückzukehren. Deutschland aus der Ferne...dazu hab ich ja an füherer Stelle was gesagt und an alle Beteiligten mein Lob und Dank. Wenn Ihr alle nicht wäret dann wäre es ungleich schwerer zurückzukommen. Das ist mir wohl öfters klargeworden, vor allem in nicht ganz so frohen Zeiten hier in Tokio. Die gab es und die kann ich versuchen zu betonen wenn ich mich wieder einmal innerlich sträube diese Stadt zu verlassen. Versuchen, was schwer fällt wenn ich mir bewusst mache wie viel ich hinter mir lasse. Ohne Aussicht in naher Zukunft wieder herkommen zu können, die Menschen die mir lieb geworden sind zu sehen und mein Leben zu gestalten wie ich es im vergangenen halben Jahr durfte. Sicherlich überwiegen nun die guten Zeiten. Angesichts des Abschieds ist alles toll, aufgregend und schön, weil ich es auch so gestalte. Ich denke ihr versteht was ich meine. Die Leute die länger im Ausland waren hatten, wenn es ihnen gefallen hat, alle das Vorhaben so schnell wie möglich zurückzukehren und ich mache da keine Ausnahme. Als Realist weiss ich um die Schwierigkeiten und halte mich mit Ansagen zurück, aber eines habe ich hier auch gelernt. Langeweile ist meist ein Mangel an Motivation, nicht an Möglichkeiten und wenn einem die Decke auf den Kopf fällt, die Luft miefig wird und man raus will, dann Arsch hoch und raus da. Vieles scheint nur auf den ersten Blick nicht machbar. Viel Pathos für einen Realisten. Und wenn ihr meint, da mache es sich einer aber einfach, dann sagt ihr das zu jemandem der es sich öfter schwerer macht als es ist.
Nun was ich hinter mir lasse, davon durftet ihr in den vergangen sechs Monaten an dieser Stelle lesen, oder könnt es, meine Erzählfreude vorausgesetzt (ähem), von mir erfahren, in Wort und vor allem Bild wenn ich dann ab Samstag wieder im Land der Kartoffeln (Jan Delay) und des weltbesten Bieres bin. Freu mich auf Euch. Bis dahin gibt es das alles ja noch und es ist alles reine Ansichtssache ob es 'nur' noch bis Samstag ist, oder noch ganze 5 Tage und 6 Nächte...

Montag, März 12, 2007

Lieblingsbild

Von Japan in 2007
Mein neues Lieblingsbild
Wie der Zug die Frau in das Orange einhüllt kann man sich in Tokio von der Stadt und den Bewohnern einhüllen lassen. Der Bahnsteig war zu der Zeit überfüllt mit Menschen. Dennoch strahlt die Frau eine gewisse Einsamkeit aus. Das Handy in der Hand, ihre Interaktionsmöglichkeit, technisiert und unpersönlich. Die Umgebung dominiert vom grellen, warnenden Licht des Bahnhofs vom Grau des Betons. Wohin der Zug sie wohl bringen mag? Man wünscht Ihr Gesellschaft und das Orange lässt hoffen

Sonntag, März 11, 2007

久し振り - lange nix gehört

Moi Moi, das ist Finnisch und heisst auf Wiedersehen. Moi heisst Hallo, aber da fehlt die Ähnlichkeit mit dem deutschen Moin Moin mit dem ich euch begrüssen wollte. Dann doch lieber moi moi. Warum eigentlich Finnisch. 'Was soll das ganze' fragt man sich nicht zu Unrecht. Nun meine werten Zimmernachbarn sind Finnen und jedes Wochenende wieder wohl geschätzte Kollegen wenn es darum geht uns die Nächte um die Ohren zu hauen und Tokios Nachtleben unsicher zu machen. Verbindung hergestellt und so nebenbei angedeutet warum ich nicht allzu viel von mir hören lassen habe. Ist auch nur der halbe Grund. In meinen letzten Wochen habe ich wenig Zeit zum Blogschreiben und da sich die Sachen schnell überholen und schon nicht mehr aktuell sind bevor ich dazu komme sie in bewährter Ausführlichkeit zu beschreiben, blieb es so lange bei der Yamanote Tour als Startseite. Zugegeben kein schlechter Post für diese Schaffenspause. Es steht ja keine Kneipentour oder so da, die mich vielleicht dazu hätte veranlassen können doch schnell was nachzuschieben. Aber nun schreib ich schon wieder ne Weile und red um den heissen Brei herum. Also versuche ich mal mich zu erinnern. Da wäre der Ausflug ins Tokyo- Disneyland (disuneerando) zu erwähnen. Zugegeben, hab mich etwas überwinden müssen in dieses Mekka des Unterhaltungsimperialisten, diese Plastikwelt zu gehen, aber meine Begleitung hat das alles wett gemacht und so wars ein schöner Tag bei Mickey, Minnie sowie stündlichen Paraden mit King Louie, der Schönen und dem Biest und co. Darüber hinaus prägt Japan einen doch schon merklich. Wo sonst geht man in Fotoboxen die knallbunte Bilder ausspucken die man sich auf sein Handy klebt, singt J Pop in der Karaoke Box etc. Darüber hinaus entdecke ich immer wieder Tokios schöne Seiten, wie etwa den Shijuku Gyoen Park der bald Horden von besoffenen Japanern aushalten muss, die zur anstehenden Hanami, der abgöttischen Bewunderung der zugegebenermassen wirklich schönen Kirschblüte in die Parks strömen und sich mit Sake abschiessen. Hoffe dass ich dieses Ereignis noch mitbekommen/mitmachen kann. Ansonsten gibt es noch viele nette Menschen zu treffen, ein Besuch im Tokio Dome zum Baseball steht noch aus, will mindestens noch ein Konzert sehen, zum Fussball nach Urawa und eine Nachfolgeveranstaltung zum 'Kochen am Valentinstag' (ja der White day) reissen. Dazu muss ich mir Überlegen wie wann und wo ich mein Sayonara feiere, und meinem Gefallen der hiesigen Nachtclubs nachgehen. Tanzende Japaner sind der Hit. Ihr seht, viel zu tun, wenig Zeit und Energie zum Schreiben. Ihr habt mich ja eh bald wieder und dann gibts ausführliche Erläuterungen zu all dem was ihr hier im Blog lesen konntet. Und wer weiss, vielleicht hab ich ja die ein oder andere Sache ausgespart...bis zum nächsten mal an selber Stelle. Moi Moi...

PS. Alle meinem Bruder David die Daumen halten, fürs anstehende Examen. Ganbatte mein liebes Bruderherz!

Von Japan in 2007
Echter Jonas vor unechtem Schloss. Ich war wirklich da.

Von Japan in 2007
Und jetzt alle bitte recht kräftig lachen, nicht rudern. Und wer keine Minnie- Ohren trägt wird verstossen.