Donnerstag, November 09, 2006

Tabemono

Auf Anfrage kommen hier einige Rezepte die ich zur Freude meiner Mitbewohnerinnen manchmal aus dem Ärmel schüttle:

600g Hack, Zwiebeln, Zucchini, Reis für 5 Personen. Man brate die Zwiebeln an, füge das gute Hack dazu, danach die Zucchini. Im Anschluss mit separat gegartem Reis anrichten...
Nach Belieben auch als Frikadellen zu servieren (unter Hinzunahme je eines Eis und Brötchen). Umwerfend. Na, das scheint ja eine kulinarische Weltreise zu sein auf der ich mich hier befinde. Warum ich das schreibe, hhmm vielleicht um einen Kontrapunkt zu setzen zu der ganzen exotischen Nahrung die ich mir hier alltäglich hinzufüge oder schon gegessen habe. Als da wären Misosuppe mit Seetang, Tofu, Auberginen in rohem Ei, Wasabi in rohem Ei..., vieles in rohem Ei...Saumagen, panierte Hühnerknorpel, Oktopus in Knoblauchmarinade, pikant panierte kleine Krebse samt Schale, roher Fisch sowieso und über allem schwebt der schreckliche Geschmack von Nattô. Schleimige Konsistenz, ein Geschmack nach vergammeltem Etwas und das ganze Essen die Japaner fast täglich. Ich denke das Bild zeigt alles.

Nattō (jap. 納豆) ist ein traditionelles, sehr nahrhaftes japanisches Lebensmittel aus vergorenenSojabohnen.

Ich liebe das japanische Essen dennoch und bin mit für kein Abenteuer zu schade. Selbst Nattô hab ich schon probiert was nach der gängigen Meinung aller Westler nicht ganz schadenfrei ist. Darüber hinaus bekommt man oft wirklich leckere Kost und ich bin dankbar für unsere Kantine in Uninähe die japanische Gerichte zu guten Preisen anbietet. Was die Sojabohnen angeht halte ich es jedoch für die reinste Verschwendung sie für Nattô draufgehen zu lassen. Denn was ein bei keinem Izakaya Besuch fehlen darf sind Edamame. Noch grüne, junge Sojabohnen in Salzwasser kurz gekocht, gekühlt mit Bier serviert, ein Traum. So eine Art Knabbergemüse. Nun Soja ist einer der Hauptnahrungslieferanten für die Japaner (Tofu in allen Variationen, Nattô, Sojasosse), der grösstenteils in Japan selbst angebaut werden kann. Vielleicht wegen dieser existenziellen Bedeutung durften wir eine Tofufabrik besichtigen. Toll, vor allem die riesen Edamame in der Eingangslobby hat mich überzeugt.

Ich glaub ich weiss nun warum ich übers Essen schreibe. Hab leichten Hunger ;) Vielleicht auch weil Essen in Japan sowieso groß geschrieben wird...etwa so: D 'Hey ich war in Hakone' J 'Und war es lecker?' Oishikatta ist in diesem Fall ein Indikator dafür das es einem wo auch immer gefallen hat. Egal was passiert, war das Essen (oder abstrakter) der Aufenthalt lecker, war alles gut. Das Land ist in dieser Hinsicht ganz nach meinem Geschmack. Alles was mit Essen zu tun hat ist doch auch erstmal von grundauf gut. Kochen, das essen selbst usw. und daher sollte man keine essensbezogenen Handlungen rechtfertigen müssen. Ausser das Unterlassen vielleicht. Oder das wiederholte verschieben von Aufrufen nun doch endlich was zu kochen, weshalb ich hier schliessen möchte und allen, wie soll es auch anders sein einen guten Appetit wünsche.

3 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Hoffe doch sehr, dass du die "Aufrufe nun doch endlich was zu kochen" meinerseits nicht aufdringlich empfindest. Nur wenn ich in dein Zimmer stürze, dich anskype, an die Wand hämmere und über den Balkon brülle...
LG von oben ;)

Anonym hat gesagt…

Du hast tatsächlich Natto gegessen?? Angesichts des Geruchs hatte ich sorgfältig abgewogen, was schlimmer wäre: der Verzicht auf eine einzigartige Erfahrung oder der Verlust meines Mageninhaltes. Und mein Magen hat sich durchgesetzt...

Anonym hat gesagt…

Heyyy...

sehr passend dein Beitrag, bin nämlich gerade beim Essen. Genauer noch, beim Frühstück.
Na, was meinst du das deiner jetztigen Perspektive heraus, war unser Sushi seinen Namen wert?
Wenn du heut online bist meld dich ma per Skype, bin bis vier am Rechner.

Guden
da gummeee