Samstag, November 11, 2006

Fussballtisch und Fotofix

Jya, shumatsu wa. Mein Wochenende wie immer aufregend und ereignisreich. Keine Zeit auszuharren. Was gibt es zu berichten. Chronologisch ist vielleicht am besten und so erzähl ich Euch vom Siegeszug eines last minute dream teams beim 4. OAG Kickertunier hier in Tokio. Ja teburu sakkaa wa tanoshii ne? Also gestern gab´s besagtes Turnier, ich mit den anderen Deutschen der Uni ab auf die Bahn, und hin zum OAG- Haus, dem deutschen Zentrum in Tokio. Bei deutschem Bier, Wurst und Brötchen Kicker spielen. Gibt’s nen besseren Start ins Wochenende? Nun denn, eine deutsch japanische Mischung durch und durch. Die Verbissenheit mit der die deutschen Teilnehmer spielten war charakteristisch und der straff durchorganisierte Turnierplan erinnerte daran das man sich in einem deutschen Haus in Japan befand. Nun ja, play to win ist auch meine Devise, nur war mir erstens nicht klar dass ich überhaupt teilnehmen würde, und zweitens hatte ich zunächst auch keinen Partner, mit dem ich, meiner Devise getreu und auf die gewohnte Art und Weise alle Gegner wegputzen würde. Last minute also, und so kam es das uns auf dem Weg zum OAG- Haus Marita über den Weg lief. Eine deutsche Bio- Chemikerin die hier in Tokio arbeitet. Kurz und knapp vorgestellt und in der Schlange zur Anmeldung hab ich sie dann gefragt ob wir nicht gemeinsam spielen wollen. Nun, ehrlich gesagt bin ich beim Kicker kein großes Licht, und auf die Frage nach ihren Fähigkeiten sagte sie nur: 'Jooa hab schonma an nem Tisch gestanden'. Und so schlossen wir uns zum Team zusammen. Nun einem Nordlicht aus Lübeck getreu hat sie was ihre Fähigkeiten betraf schön untertrieben, eher ne Mücke aus einem Elefanten gemacht als umgekehrt. Sie schoss vorne gekonnt die Buden und ich hielt hinten die Fäden zusammen. Ein Dream Team halt und so sind wir in die Gruppenphase mit unglaublichen drei Siegen in Folge gestartet, und haben sie als sagenhafter Zweiter abgeschlossen. Ab der Runde der besten 32 Teams weitergerockt und ab ins Halbfinale. Hier trafen wir nach einer Reihe guter doch wenig erfahrener Gegner auf zwei Hochkaliber und somit war leider Schluss. Dennoch fand ich war das eine bemerkenswerte Leistung die wir mit wunderbaren Fan- Utensilien belohnt bekommen haben. Endlich hab ich zum Ende des WM Jahres Deutschland- socken...yes!

Der heutige Samstag stand ganz im Zeichen des Käses...alles Käse? Nee, im ernst, in Omotesando war cheese day, eine Käse- Messe. Ohne Flax, so langsam scheinen die Japaner die Haltung abzulegen dieses so geschmackvolle Milchprodukt als faul, und damit nicht essbar zu bezeichnen. Mit dem Resultat dass Hersteller aus diversen europäischen Ländern hier in einem Ausstellungsraum ihre Käsespezialitäten anboten. Seit Monaten auf Entzug, auch noch mit Franzosen unterwegs war es natürlich keine Frage dass wir uns dieses Spektakel nicht entgehen lassen durften. Leider waren die Probiermöglichkeiten streng rationiert und die Preise horrend so dass der Entzug wohl erstmal weitergehen wird, aber trotzdem ein sehenswertes Ereignis.

Im Anschluss ging´s nach Shibuya, ohne Ziel, aber Shibuya ist ein Ziel für sich. Man muss nicht wissen was man machen will, in Shibuya. Einfach treiben lassen, alles andere erledigt die Stadt. Ich hatte reizende Begleitung und so war es eine mir eine Freude mit Mika und Maki gemeinsam puricura zu machen.

Jene kleinen Bilder die man in Deutschland vielleicht als Freundschaftsfotos aus irgendnem Fotofixautomaten kennt. Hier ist das ganze ne Stufe weiter. Man kann Hintergründe wählen, und die Fotos nachher am Bildschirm mit Schriftzügen versehen. Wiedermal eine dieser Unmöglichkeiten die es nur hier gibt. Hier können sich die japanischen Mädels und Jungs in einer schrillen Popwelt inszenieren und auf einem Foto verewigen. Das ganze dann als kleine Klebebildchen auf ihre Handys kleben. Ebenso schrill, pink- poppig glitzernd wie Shibuya allgemein. Das ist eine Welt für sich. Hier gibt es nur Vergnügen. Alles andere bleibt draussen und muss warten, bis werktags wieder der harte Alltag losgeht. Der ganze Vergnügungswahn scheint angesichts regulärer 10 Tage Jahresurlaub ein wenig verständlicher. Aber auch ohne dieses Pensum hat man hier eine gute Zeit ;) Man muss sich nur ein bisschen anstecken lassen und schon erwischt man sich wie man mittendrin ist. Wie ich in einem dieser Fotoautomaten...



Ist das nicht toll?

5 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

wie süüüß. twei kleine nan desu-keddos und der jonas im fotofix! wenn die japaner aber keinen käse essen, weil das faule milch ist (hallo pumuckl) warum essen die dann vergorene sojabohnen? die spinnen, die japaner!

jo hat gesagt…

Nattô als Käseersatz vielleicht. Zugrunde liegt die Theorie dass faul sein gut ist...äähhh schmeckt!

Anonym hat gesagt…

Jo als Popstar - das vergrößer ich zum Poster ;)

Anonym hat gesagt…

pretty nice, die japanischen "no Angels"

Anonym hat gesagt…

10 tage jahresurlaub?!? die sollten mich mal fragen, ich arbeite 10 tage im jahr! deine begleitung, jonas, mal wieder richtig toll; aber die sind schon eher son bißchen verkitscht in ihrem geschmack, oder?! keinen käse mögen.....tztztz