Mittwoch, Februar 21, 2007

Valentin isst Schoki am Berg

Karneval vorbei, aus Ende. Könnt ihr alle ein paar Neuigkeiten vertragen? Ich halt mich auch mit japanischen Zeichen zurück. Zur Entschädigung gibt’s ein paar Fotos der letzten Tage. Hier in Japan war das letzte Wochenende auch ohne Feiertag ereignisreich. Also rein da. Wollen wir mal sehen. Wie immer Kulinarisches. An dieser Stelle muss ich Euch allen Hoffnungen aus dem Kopf schlagen, ich würde als Sushi Meister wiederkommen. Sushi wird hier nur von Leuten zubereitet die ihr Handwerk verstehen. Da gehöre ich nicht zu. Es gibt doch Kaiten- Sushi Bars, sogar ein 'all you can eat Sushi-ya' gibt’s und auch der Supermarkt verkauft´s. Also wenig Bedarf es selbst zu machen. Was ich nun allerdings kann ist Gyûdon, die bereits beschriebene Reisschüssel mit Rindfleisch oben drauf. Lecker und einfach. Der Grund es zu lernen war eine kleine Kochparty in meinem Appartement am Valentinstag. Nein, ich hatte am Valentinstag nichts besseres zu tun. Was sehr gut war. Am Valentinstag ist es der Mann der die Geschenke empfängt. In Form von Schokolade überreichen die Frauen den Männern eine kleine Aufmerksamkeit. Sehr gut wenn ihr mich fragt. Dabei kann man durchaus von mehreren Mädels Geschenke erhalten. Das hat die Bewandnis, dass es dann einen Monat später am 14. März den white day gibt, an dem sich die Männer für die Geschenke des Valentinstages bedanken können. Je mehr die Frauen verschenken desto mehr gibt’s zurück. Und das neue Geschenk muss ja mindestens das alte aufwiegen. Ganz schön clever die Mädels. Der white day, also. Ein Paradebeispiel für Kommerz in japanischem Gewand. Japaner schenken gerne und werden gerne beschenkt. Diese Tatsache hatte sich laut wikipedia (white day) ein Bäcker zu Nutze gemacht, und in Form eines Marketingtricks diesen Tag ins Leben gerufen. Die grossen Firmen haben´s aufgegriffen und von da an gibt’s diesen Tag. Und wie Alles was Alle machen, machten es von nun an Alle in Japan. Kapiert? Weihnachten hat ja eine ähnliche Funktion im unchristlichen Japan. Es geht um Geschenke, Glitzernde Lichter, melancholische Musik und darum die Kauflust der Japaner zu stimulieren. Die rennen zwar eh wie bekloppt in die Kaufhäuser, aber damit´s nicht langweilig wird gibt’s zig solcher Aktionen wie Weihnachten, Valentinstag und white day. Der japanische Kaufmann schläft nie. Jedenfalls gab´s viele gute selbstgemachte Sachen an diesem Tag, an dem ich mich mich Schokolade halb tot hätte essen können ´^`__´^`
Zwei Tage später stand der JLSP- Ausflug für dieses Semester an und als nunmehr JLP Student durfte ich dennoch mitfahren. Es ging nach Hakone. Vielleicht erinnert ihr Euch (Post vom 05.10.06), Cable car, rope car, Transferbus, Piratenschiff usw. Diesmal war es um Längen schöner. Der ehrenwerte Fuji- san hat sich an diesem Tag in seiner ganzen Pracht gezeigt. Der Fuji- san, nicht nur ein Berg. Ein Phänomen. Es gibt kein Ausflugsziel um Tokio wo es nicht heisst, 'bei gutem Wetter können wir vielleicht den Fuji- san sehen,' kein Gespräch über Ausflüge ohne die Frage nach dem 'Fuji- san'. Dieser Berg verkörpert die ganze japanische Verrückheit nach Natur. Selbst Leute die ihn schon tausendmal gesehen haben, seufzen auf (Eeeee), bezeugen die Schönheit dieses Berges (kireeeiiiiii) und versichern sich dieses Eindrucks bei ihren Mitreisenden (kirei desu nee). Am besten wiederholt man das mehrere Male, bevor man feststellt wie gut man Fuji- san an diesem Tag sehen kann (sugoi joku miemasu neeee). Japanische Konversation halt.
Ohne zu übertreiben. Es war wirklich toll in Hakone. Der schneebedeckte Gipfel des Bergs begleitete uns den ganzen Tag. Zu den dampfenden heissen Quellen, in denen Eier gekocht werden, per Seilbahn auf den Gipfel des Komagatake- sama sowie in das Freilichtmuseum am Checkpoint der historischen Tôkaido Strasse. Die Fotos sprechen für sich. Bevor es mit dem Bus wieder nach Tokio ging, wurde noch ein Bad in einer Onsen (heisse Quelle) angeboten, wo ich meinen ganzen journalistischen Mut zusammengenommen und die Gelegenheit wahrgenommen habe, unter Einsatz meines Lebens ein Foto aus dem inneren einer japanischen Badeanstalt zu machen. Ich leben von nun an gefährlich. Fotos:

Von Japan in 2007
Kochen am Valentistag mit den Nasen von der Uni

Von Japan in 2007
Fuji san Fuji san Fuji san Fuji san Fuji san Fuji san Fuji san...

Von Japan in 2007
Team Europe vorm Fuji- san

Von Japan in 2007
Team Europe isst Eier

Von Japan in 2007
Team Europe dem Himmel so nah

Von Japan in 2007
Komm her Du Wurm

Von Japan in 2007
Weltpremiere, eine Onsen!

Von Japan in 2007
Sushi zum Abschluss!

2 Kommentare:

Ela in Köln hat gesagt…

das mit dem white day habe ich am valentinstag gelesen und da habe ich noch gedacht, ob ich dich vorwarnen muss, aber du bist jetzt ja schon drin. vielleicht kommst du einfach vor dem white day wieder ;-)
Wiedermal tolle bilder. Aber: warum halten sich auf dem ersten foto die beiden jungs den bauch? Und was ich noch viel wichtiger finde: Wer ist diese wirklich schöne Frau aus dem Team Europa? Wo kommt sie her? Wie heißt sie? Was macht sie? Wie lange bleibt sie noch in Japan? Und so weiter... Ich denke wir sollten noch mal skypen :-) Können wir uns mal verabreden?
Mach weiter so...
liebsten gruß und eine umarmung

Anonym hat gesagt…

schöner fuji, schöne frau,schönes schwimmbad, schöner wurm, schönes sushi!!! bis bald, mein freund! und denk immer an das was mein guter freund thorsten immer sagt: "flieg nicht so hoch, mein kleiner vogel!"