Montag, Dezember 03, 2007
Japanese Language Proficiency Test...
"Auf ihrem Tisch dürfen ausschliesslich folgende Dinge liegen: Ein Bleistift, ein Bleistiftspitzer und ein Radiergummi. Bitte achten sie darauf dass Sie keinesfalls das Antwortblatt ihres Nachbarn bearbeiten. Handys, Uhren mit Speicherfunktion, Walkie Talkies..." Diese Anweisungen gab es von der Prüfungsleitung wortgenau vorgetragen jeweils vor jeder Teilprüfung. Davon gab es ganze drei Stück! In entsprechendem Erklärungszwang sah sich die Leiterin: " Ich hab mir das auch nicht ausgedacht". Der Kameramann vom unsinnigername.de-Sender konnte sich wie wir alle ein Schmunzeln nicht verkneifen und verdrückte sich den Anweisungen gemäss aus dem Prüfungsraum. Die hoheitlich, scheinbar vom Kaiser persönlich versiegelten Umschläge wurden geöffnet und hervor trat der diesjährige Test. "Ich klatsch dem seine Rätsel an den Kopf" mag sich der ein oder andere gedacht haben als er dem Dialog vom Band folgend, "drei Tage vor Sonntag, des drittletzten Monats des kommenden Jahres" als Datum angeben sollte (authentische Antworten werden gerne angenommen, ein Kalenderblatt war vorhanden). Reichlich schwer dat Ding, will ich mal behaupten, aber "ganbatte" bedeutet ja nicht nur "viel Glück" sondern vor allen "Streng dich an" und so weiß man wo der Fehler zu suchen zu sein wird, wenn's wider Erwarten nicht bestanden sein sollte. Wie auch immer, der Kurzurlaub in Japan hat sich auf jeden Fall gelohnt. Könnte auch wieder ma' für länger sein...Wieso auch nicht sag ich...wieso DAS DENN fragt ihr!?!...
Sonntag, September 02, 2007
Hallo Blog!
C´est ca! Das ist Korsika!
Insgesamt eine Woche bin ich mit Jan unterstützt durch seinen Lancia durch Korsika gereist. Das Land mit schönen Stränden und einem Inland mit Bergen, Flüssen mit natürlichen Schwimmbecken, stolzen Korsen und vielen Schweinen. In den Flussläufen bieten sich durch das gestaute Wasser super Möglichkeiten zum Schwimmen und vor allem Springen. Ein Sprung aus echten 13m setzte den Endpukt einer schönen Wanderung entlang eines Flusslaufs durch das Bovella- Gebirge und war das absolute Highlight dieses Urlaubs. Für die Kamera war diese Wanderung zu nass und daher kann ich den Beweis für die Höhe nicht erbringen (für all diejenigen die mir Schwindel über die schwindelnde Höhe des Sprungs nachweisen wollen). Wie schön Korsika sein kann zeigt die Bilderserie.
Definitv nicht die letzte Reise dahin!
Montag, Mai 07, 2007
Mittwoch, April 11, 2007
Was ich auf diesem Foto in den Händen halte ist, das was ihr in den letzten Monaten an dieser Stelle lesen konntet. Es hat mich sehr gerührt den gesammelten Blog in papierner Form vor mir zu haben. Darin manifestierte sich Abschluss meines halben Jahres Japan und ich war angesichts der erschöpfung nach dem Flug auch erstmal traurig.
Nun sitz ich an dem Ort wo ich meinen ersten Post geschrieben habe und überlege was ich mit der Datenform dieses Blogs mache. Etwas muss passieren da Blogger mir den nach zu langer inaktiver Zeit einstampft. Was tun? こまったなああ?
Montag, März 26, 2007
Bald war ich hier. Wohl war.
Nun was ich hinter mir lasse, davon durftet ihr in den vergangen sechs Monaten an dieser Stelle lesen, oder könnt es, meine Erzählfreude vorausgesetzt (ähem), von mir erfahren, in Wort und vor allem Bild wenn ich dann ab Samstag wieder im Land der Kartoffeln (Jan Delay) und des weltbesten Bieres bin. Freu mich auf Euch. Bis dahin gibt es das alles ja noch und es ist alles reine Ansichtssache ob es 'nur' noch bis Samstag ist, oder noch ganze 5 Tage und 6 Nächte...
Montag, März 12, 2007
Lieblingsbild
Von Japan in 2007 |
Wie der Zug die Frau in das Orange einhüllt kann man sich in Tokio von der Stadt und den Bewohnern einhüllen lassen. Der Bahnsteig war zu der Zeit überfüllt mit Menschen. Dennoch strahlt die Frau eine gewisse Einsamkeit aus. Das Handy in der Hand, ihre Interaktionsmöglichkeit, technisiert und unpersönlich. Die Umgebung dominiert vom grellen, warnenden Licht des Bahnhofs vom Grau des Betons. Wohin der Zug sie wohl bringen mag? Man wünscht Ihr Gesellschaft und das Orange lässt hoffen
Sonntag, März 11, 2007
久し振り - lange nix gehört
PS. Alle meinem Bruder David die Daumen halten, fürs anstehende Examen. Ganbatte mein liebes Bruderherz!
Von Japan in 2007 |
Von Japan in 2007 |
Dienstag, Februar 27, 2007
山手線 - Die Yamanote
Hallo miteinander. Ich berichte ohne Umschweife von einer Unternehmung, deren Idee mir schon gleich beim ersten Hören so gut gefallen hatte, dass ich nicht lange warten konnte sie umzusetzen. Die Rede ist von einer Fahrradtour quer durch Tokio. Besser gesagt einmal um Tokio herum. Denn die Yamanote- sen führt einmal um den Stadtkern Tokios herum, und grenzt damit so in etwa das ein, was sich als Tokios Stadtmitte bezeichnen lässt. Physisch- geografisch stimmt das sicher nicht, schon mal gar nicht administrativ, oder so. Aber um ein Gefühl für die Größe und die Beschaffenheit dieser zumindest offiziell einwohnerstärksten Stadt der Welt zu bekommen eignet sich die Strecke gut. Dazu führt die Yamanote an vielen Bahnhöfen vorbei die ich so auch schon mal besucht hatte. Meine persönliche Landkarte bestand daher mehr aus zusammenhanglosen Flecken als aus einem großen Ganzen. Für die Vervollständigung meiner mental- map war diese Tour also auch hervorragend gewählt. Soweit stand also fest das dieses eine wunderbare dazu sportliche und obendrein noch kostenlose Aktion werden würde. Zumal ich ja meine Wochenenden fein und ordentlich planen muss um vor Monatsfrist (bissl länger aber egal) noch so viel wie möglich zu erleben. Diese Idee hatte Vorrang vor allem. Ich war nicht allein, dabei waren Tip und Koji. Vor allem letzterer als ortskundiger Japaner wichtig für die Orientierung. Fiel mir erst nachher auf das das ein ernsthaftes Problem hätte werden können. Über meine Karte jedenfalls führt die Yamanote an einigen Enden hinaus (Prahl!) Fakten: Die Yamanote ist täglich mit ca. 3,5mio Fahrgästen gesegnet, diese werden über 34,5km zu 29 Bahnhöfen befördert. Dafür benötigt sie etwa eine Stunde. Pro Tag fahren 667 Züge. Unsere Fahrräder vom Typ gewöhnlicher City Hopper (teils mit Körbchen), mit je einem Fahrgast. Für die 29 Bahnhöfe brauchten wir geschlagene 7 1/2 Stunden. Dabei waren etwa 6 Stunden netto Fahrzeit. Ganz Japanisch musste an jedem Bahnhof ein Beweisfoto gemacht werden, meist von Passanten, was zusätzlichen Zeitaufwand bedeutete. Darüber hinaus führte unser Weg, ich glaube von Koji nicht unbeabsichtigt, über ein Strassenfest in Otsuka. Die ganze Unternehmung musste eh schon eine Stunde verspätet in Angriff genommen werden, da Tip verschlafen hatte. Die Fahrräder waren eher mässig, dazu blies und zog der Wind wie Hechtsuppe. Bei diesen widrigen Bedingungen nun auch noch an jeder Station ein Foto schiessen und kostbare Zeit vergeuden? Meine Geduld war klar auf die Probe gestellt, und ich hab mir nicht nur einmal deutsche Tugenden wie konkrete Planung und Zielstrebigkeit gewünscht. Von Radwegen ganz zu schweigen. In der Tat mussten wir immer auf Bürgersteigen fahren die in Japan ja nicht grade leergefegt sind. Doch allen Widrigkeiten zum Trotz schafften wir die Strecke. Im Nachhinein bin ich auch froh über die Fotos, sind sie doch nicht nur Beweis für die ganze Aktion, sondern auch für die meines Erachtens so erschwerenden Bedingungen. Nun, über Tokio hab ich nicht so viel neues rausgefunden. Stadtteile wirken dem ersten Anschein nach gleich, genauso zugebaut mit betongrauen Appartmenthäusern, Strassenzüge mit dicken Stromleitungen und darüberliegender Stadtautobahn und eben den Bahngleisen. Lichtblicke, wie Kanäle, kleine Parks und Friedhöfe und sogar die Meeranbindung wirken gedrungen und beengt von allem was drumherum ist. Tokio ist insgesamt nicht so gross wie ich gedacht hätte. 13.650 Einwohner/km² im Stadtgebiet. Was diese Zahl für die Stadt bedeutet habe ich nun erfahren, wenn ich es nicht eh schon wusste. Dichte Bebauung auf nicht so wirklich viel Fläche. Dabei wird in Japan nicht unbedingt hoch gebaut, dem Einzelnen steht halt nur wenig Platz zu. Das ständige Gefühl der Enge, der gefühlte Platzmangel sind das Resultat. (New York 10.359, Berlin 3.815 Einwohner/ km²; Wikipedia) Die Bahnhöfe dienen immer als Zentrum des Geschehens, mit irgendwie charmanten Fressläden neben den ewig gleichen Pachinko Hallen, Fastfood Restaurants, Combinis etc. Man muss schon ein wenig genauer hinsehen um Unterschiede auszumachen, was vom Fahrrad aus sicher nicht ganz so einfach war. Ein echter Tokioter kann da sicher mehr differenzieren. Meine innere Landkarte ist nun aber reicher, meine Erkältung auch nur halb so schlimm und ich bin ein klein bisschen stolz diese Tour gemacht zu haben. Mein persönlicher Tribut an diese Stadt, irgendwie stimmt das.
Natürlich habe ich Fotos gemacht und wie immer eine paar ausgewählt, der Rest ist auf Picasa (siehe Link).
Von yamanote! |
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Mittwoch, Februar 21, 2007
Valentin isst Schoki am Berg
Zwei Tage später stand der JLSP- Ausflug für dieses Semester an und als nunmehr JLP Student durfte ich dennoch mitfahren. Es ging nach Hakone. Vielleicht erinnert ihr Euch (Post vom 05.10.06), Cable car, rope car, Transferbus, Piratenschiff usw. Diesmal war es um Längen schöner. Der ehrenwerte Fuji- san hat sich an diesem Tag in seiner ganzen Pracht gezeigt. Der Fuji- san, nicht nur ein Berg. Ein Phänomen. Es gibt kein Ausflugsziel um Tokio wo es nicht heisst, 'bei gutem Wetter können wir vielleicht den Fuji- san sehen,' kein Gespräch über Ausflüge ohne die Frage nach dem 'Fuji- san'. Dieser Berg verkörpert die ganze japanische Verrückheit nach Natur. Selbst Leute die ihn schon tausendmal gesehen haben, seufzen auf (Eeeee), bezeugen die Schönheit dieses Berges (kireeeiiiiii) und versichern sich dieses Eindrucks bei ihren Mitreisenden (kirei desu nee). Am besten wiederholt man das mehrere Male, bevor man feststellt wie gut man Fuji- san an diesem Tag sehen kann (sugoi joku miemasu neeee). Japanische Konversation halt.
Ohne zu übertreiben. Es war wirklich toll in Hakone. Der schneebedeckte Gipfel des Bergs begleitete uns den ganzen Tag. Zu den dampfenden heissen Quellen, in denen Eier gekocht werden, per Seilbahn auf den Gipfel des Komagatake- sama sowie in das Freilichtmuseum am Checkpoint der historischen Tôkaido Strasse. Die Fotos sprechen für sich. Bevor es mit dem Bus wieder nach Tokio ging, wurde noch ein Bad in einer Onsen (heisse Quelle) angeboten, wo ich meinen ganzen journalistischen Mut zusammengenommen und die Gelegenheit wahrgenommen habe, unter Einsatz meines Lebens ein Foto aus dem inneren einer japanischen Badeanstalt zu machen. Ich leben von nun an gefährlich. Fotos:
Von Japan in 2007 |
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Von Japan in 2007 |
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Donnerstag, Februar 15, 2007
ヘラウ、アラアフ! カメッレ!プロスツ!
Fehlgedacht! Das oben heisst 'Alaaf, Helau! Kamelle! Prost!' Frei transkribiert ins Japanische. Am Samstag ist ausserdem ne Party geplant, wo gaaanz viele Leute kommen. Es wurden auch schon fleissig Karnevalslieder runtergeladen. Ein Kumpel will sich die Haare blau färben, und ich zieh auch echt was verrücktes an...
Ich glaub ich halt echt besser die Klappe...
An Euch alle ein schönes, wie immer verrücktes, abgedrehtes, ereignisreiches, überaus jeckes Wochenende. Produziert mir keine Partnerschaftskrisen, schafft den Kater ab, ist sowieso völlig überbewertet, werdet Fans vom 1. FC Köln, stoppt die Erderwärmung, rettet die Wale, und trinkt mal n Glas Wasser zwischendurch(...)
Von Japan in 2007 |
Montag, Februar 12, 2007
Tag am Meer
Von Japan in 2007 |
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Freitag, Februar 09, 2007
Von Kugeln, Kegeln, dem Hiersein und so scheinen


Mit alle Mann im Matsu-ya, japanische Schnellkost vom Feinsten. Gyûdon, Curry, Natto was das Herz begehrt.
Dies sind die 'Neuen' wenn ich sie noch so nennen will. Haben heute einen dieser 'hey lass uns doch mal alle gemeinsam was unternehmen abende' gehabt. Einen 'unterhalten wir uns doch mal prächtig Abend', 'lass uns alle zusammen bowlen gehen abend'. Also ab nach Suidobashi, Tokio Dome City. Ein Vergnügungskomplex inklusive Luxushotel, Gamecenter, Freizeitpark (siehe 29.10.06) und zahlreichen Familiy- Restaurants. Da 'machen' Japaner Freizeit. Auf der Bowlingbahn war dann auch ein Betriebsausflug mit Preisen für die besten Bowler. Hurrah die ganze 'Kaisha' ist da. Wahrscheinlich lassen hier die 'Kohai' (jüngere, neue in der Firma, sonstwie niedriger gestellte) den oder die überlegenen 'Sempai' auch absichtlich gewinnen um die Atmosphäre nicht zu beeinträchtigen was als überaus wichtig betrachtet wird. Beim Karaoke vor allem soll das so vorkommen. Das solche die besser und talentierter sind diese Talente nicht nutzen und sich absichtlich schlechter darstellen um dem Chef oder sonstwie Höhergestellten nicht 'auf den Schlips zu treten'. Alles andere würde diesen nur herausfordern, was um der guten Atmosphäre willen nicht passieren darf. In Japan in aller regel auch nicht passiert, weshalb alles seinen gewohnten Gang nimmt. Und so machen sich alle schön was vor, spielen ihre Rolle und warten heimlich darauf dass die Nachfolger sie selbst in gleicher Weise begünstigen. So funktioniert's, komisch nur das dieses System der Aufrechterhaltung der Atmosphäre als produktiv betrachtet wird, wo doch absichtlich Leistungszurückhaltung betrieben wird. Na ja, all dies ist auch alles andere als erwiesen, schon mal gar nicht von mir, erst recht nicht an diesem Abend. Wer mag kann sich dazu die einschlägige Literatur zu Gemüte führen (Nakane, C./ Abegglen J.C. ) und staunen wie es Japan angesichts solcher Paradoxe zu dem machen konnte was es heute ist. Wer weiss ob gut oder schlecht.
Nachdem die Firmenmenschen abgedampft, die Lobeshymnen gesungen waren und die Schlechtesten die Preise abgesahnt hatten, konnten wir dann auch auf ne Bahn. Bowling ist doch ne schöne Sache und so war ich schon das ein oder andere mal auf dem Parkett. Gut bin ich allerdings immer noch nicht aber das ist alles eine Frage des Trainings. Morgen hab ich wieder Zeit dazu, dann gehts mit nochmal bowlen. Diesmal Nachmittags. Weiss auch nicht wer auf diese Idee gekommen ist aber mir solls recht sein. Viele Freunde und Bekannte hier sind in Kyoto oder auf sonstigen Ausflügen, da Montag Nationalfeiertag ist. Mich hats nicht rausgetrieben und so muss ich wohl oder übel hier bleiben und kann bowlen, lernen, blogschreiben, spülen, einkaufen, mir eine Karte für blocparty! holen usw. Nun an alle hiermit auch offziell, bis 31. März verweile ich in Japan und bin froh und glücklich damit. Ich freue mich auf Deutschland und dass mehr mir jeder Mail, jedem Telefonat, jeder Einladung, jedem Bundesligaspieltag sowie denen in der Kreisliga/ Bezirksliga, jedem Fluchen aufs Wetter, die Uni, auf Deutschland allgemein, aufs Mensaessen, die Langeweile. Deutschland ist aus meiner Perspektive toll, vielleicht werde ich auch das vermissen wenn ich wieder mitten drin bin. Lasst es Euch von hier aus gesagt sein. Nach drei Tagen werde ich diese Begehrlichkeit wahrscheinlich wieder vergessen haben. Dann tausche ich das japanische Lächeln gegen ein tiefes, eingefrästes deutsch- pampiges Gesicht und träume von Suhsi, Izakayas und japanischer Freundlichkeit. Bis dato weiss ich was ich zu tun hab.
Mittwoch, Januar 31, 2007
Was ist neu?

Hier warten Massen von Japanern vor einem kürzlich eröffneten Donutcafé. Ich glaub das Besondere ist das die hier frisch zubereitet werden...Nein, das Besondere ist,
1. dass Japaner nie ein Problem haben Schlange zu stehen und
2. Neues, Aktuelles, Modisches hier einen sehr hohen Stellenwert geniesst



Niedlich- süsse, putzige Motive sind den Japanern ganz besonders lieb. Das ist nichts neues. Allerdings dienen sie hier nicht nur in der Werbung als Blickfang sondern auch in anderen Kontexten wie in der Mitte als Warnschild an der Bahntüre, bloss nicht den Finger, oder der Katze Schwanz einklemmen. Im alltäglichen Verkehr geht das zwar unter, aber echt - die lauern überall!
Das solls dann auch erstmal mit bewusster Japanberichterstattung gewesen sein. Mal sehen ob ich demnächst noch ein paar Schnappschüsse vorlegen kann. Bis dato...
Montag, Januar 22, 2007
neuer Post
Auch Japan zeigt wieder seine schönen Seiten. Nach durchaus wilden Sayonara- Parties und melancholischen 'Auf Wiedersehens Versprechen' einige durchaus ernstgemeint, gehts seit heute weiter mit Sprachkursen. Auf keinsten so gut und so einzigartig wie die Truppe des ersten Semesters aber dennoch spassig und hoffentlich ebenso motiviert. Geben wir der Sache mal Zeit.
Mit Tokio hab ich noch lange nicht abgeschlossen, soviel steht fest, und auch meinem Blog werde ich dies zuteil werden lassen. Mit noch mehr Bildern, noch mehr alltäglichen Absurditäten, noch mehr von dem ganz normalen japanischen Wahnsinn. Oh Mist, die Kirche steht schon ein Dorf weiter und ich hab die Schuhe nichtmals an. Auf geht´s!

Dienstag, Januar 16, 2007
Die Tempel
Bemerken möchte ich an dieser Stelle dass die Tempel alle unglaublich detailreich sind und immer aus mehren Gebäuden bestehen. Meist grell golden glänzend manchmal aber auch alt und runtergekommen, mit Details die etwas über die Herkunft und Bedeutung sagen. Goldene Buddhas, die charakteristische Dachkonstruktion der Hallen, schön angelegte Gärten, Wächterstatuen, stellen für mich das Höchstmaß an Exotik dar. Die Besuche wurden auch nach dem X-ten Tempel nicht langweilig, vorausgesetzt dass ich aufmerksam war und mich von dieser Exotik einfangen lassen konnte. Für mich haben weniger die Fakten eine Rolle gespielt als die Details, ihre Wirkung auf mich, ein Buddhagesicht, eine Reihe bunter Laternen entlang des Daches, verschlafene Katzen die die Sonne und die Ruhe des Tempels geniessen und bunt strahlende Blüten im Sonnenlicht. In Japan im Gegensatz findet man in den Tempeln selten Buddhas, wie auch die Tempel generell etwas ausgespart und karg wirken. Das liegt an der verschiedenen Glaubensrichtung und der Verwebung mit dem Schintoismus, dem gänzlich japanischen Glauben. In Japan dienen oft auch so etwas wie Propheten oder Bodhisattvas als Heilige die in den Tempeln verehrt werden. Der Buddhismus ist nicht nur wegen dieser Vielfalt wert mal genauer untersucht zu werden. Interessant ist auch die Verbindung zum Animismus, dem Glauben das allen lebenden Dingen wie Bäumen aber auch Flüssen und bestimmten Orten Geister innewohnen die verehrt werden, denen Opfergaben dargebracht werden und die vor wichtigen Ereignissen um Rat angebeten werden. Sie sind daher für die Menschen von höchster Bedeutung, und haben vielleicht eine persönlichere Komponente in dem individuellen Glauben der Menschen. Diese Verbindung erstreckt sich auch bis nach Japan. Dieses Gefühl für die Magie von Orten, die aus der Einzigartigkeit und Schönheit der Natur heraus entsteht finde ich bewundernswert und toll. Ein Glaube völlig undogmatisch, ohne lange Lehren, für jeden Sichtbar und nachzuvollziehen und daher Näher an den Menschen.
Die Menschen pilgern in die Tempel, knien vor Buddha nieder und beten, meist für doch sehr weltliche Anliegen. So waren zum neuen Jahr die Tempel voll mit Besuchern, die sich alle ihre universale Portion Glück für das neue Jahr erbeten. In Japan gibt es Schreine wo für Prüfungserfolg gebetet wird und zig weitere 'Themen'schreine. In Thailand gabs Geschäfte die Fresskörbe verkauften, die dann als Sachgabe an die Mönche weitergereicht werden. Inklusive Zahnpasta und Waschmittel und Kartoffelchips. Sehr irdisch. Wahrscheinlich geben die Mönche wöchentlich einen Zettel ab auf dem bestimmte Inhalte erwünscht werden. Insgesamt halten die Mönche oft die Hand auf, sind die Gläubigen nur zu bereit zu spenden. In den Tempeln hersscht fast immer eine rege Betriebssamkeit. Alles andere als die sakrale Stille in katholischen Kirchen.
Vor allem in Luang Prabang mit seinen zig Tempeln und Klöstern sind gehören die Mönche und Novizen zum Stadtbild. Die orangefarbenen Roben verleihen der ganzen Stadt ihren Charakter. Den Tempeln verleihen sie Lebhaftigkeit, man merkt dass hier etwas passiert. Darüber hinaus sind sie äußerst kommunikativ und interessiert, sprechen dich einfach auf englisch an. Schon ist man in einer Unterhaltung mit einer Person die nicht nur aus einem völlig anderen Erdteil kommt sondern auch aus einem komplett anderen Kontext stammt. So durfte ich erfahren dass einer bereits mit zwei Jahren ins Kloster gegangen ist. Bei vielen ist dieser Schritt die einzige Möglichkeit zu Bildung zu gelangen. Mit Zwanzig ist das Noviziat vorbei und wenige werden Mönche. Interessant war ein Tempel mit angrenzender Schule in Thailand. Auf dem Schulhof spielten die normalen Kinder Fussball während die Novizen nur zuschauen durften. Denen ist Sport, weil Wettkampf untersagt. Trotzdem sehen sie Fussball im Fernsehen, kennen Ballack, Kahn und co. Was mich daran am meisten fasziniert hat, war auf meine Frage nach Sportunterricht, dass sie das nicht dürften, dafür aber meditieren könnten. Spiess umgedreht. Diese Überzeugung von dem was sie machen, Freude am Leben trotz Enthaltung und Klosterleben und das alles mit einer Ruhe und Gelassenheit im Gespräch hat mich sehr beeindruckt.
Soviel zu den Tempeln, der Religion und den praktizierenden Menschen. Schon allein ein Grund für eine Asienreise wenn ihr mich fragt. Dagegen wirkt alles was das Christentum betrifft verstaubt, leblos und viel zu traurig . Ohne jemandem zu nahe treten zu wollen.
Nun schau ich mal dass ich das alles in ein paar Fotos wiedergeben kann.

Wächterstatuen im grössten Tempel Thailands- dem Wat Phra Keo

kleiner und schöner weil alter Tempel in Chiang Mai

Details gefällig
Montag, Januar 15, 2007
tadaima

Nun auch im Blog offiziell zurückgekehrt. Was gibts zu sagen. Komische Gefühlskirmes hier. Zu hause aber nicht in der Heimat. Die eigenen vier Wände schon, aber doch zu fremd, und vor allem zu weit weg von zuhause, zu weit von allen die mir lieb sind. Schnüff, wenn ich doch nur eine kleine Woche nach Hause könnte. Nein, Spass, ist alles halb so wild, fühlt sich wie gesagt nur komisch an. Darüber hinaus dachte ich eigentlich ich würde hier alles wieder so selbstverständlich finden wie vor einem Monat. Denkste. Ich glaub man braucht doch Jahre um sich an die Eigenarten dieses Landes zu gewöhnen. Gut für den Blog, da ich so die 'Augen eines Kindes auf die Welt behalte' wenn ihr wisst was ich meine. Essenstechnisch kann man sowieso nicht auslernen. Japan ist mit Abstand das Land mit dem besten Essen. Wieso ich nun grad darüber schreibe. Nun mein Kumpel Loic hat noch eine Woche hier in Japan und hat sich vorgenommen alles was er noch nicht gegessen hat auszuprobieren und wenn noch Zeit reicht das was lecker war nochmal zu essen. Und da lass ich mich doch nicht lumpen. Heute gabs shabu shabu, so ne Art Fondue mit hauchdünn geschnittenem Fleisch und jeder Menge Gemüse. Vom Feinsten.

Ich, Loic, Mika, Maki und shabu shabu...schapp schapp schapp
Morgen gehts zum ersten mal wieder an die Uni. Vielleicht auch schon neue Studis, wer weiss. Hab ein ominöses Interview. Ich glaub dass es sich um einen Einstufungstest handelt. Ich fühl mich eigentlich gar nicht vorbereitet, waren meine Japanischbücher im Urlaub doch nicht mehr als Ballast. Nochmal A- Klasse wird hier schon geflachst. Dann auf Verabschiedungsfahrt von Loic. Wird komisch den letzten der ersten Garde davonziehen zu sehen. Werden wohl mit ner Menge Whisky und Bier Abschied feiern und dann stürz ich mich ins neue Semester. Ganbatte ne.
Meine Reise werde ich im Blog Häppchenweise verarbeiten. Dabei schwebt mir keine chronologische Aufarbeitung vor, sondern eine thematische. Von wegen hier sehen sie den Chedi eines laotischen Tempels aus der Zeit des Königreichs Luang Prabang und weiter unten einen burmesischen Buddha mit chrakteristischer Hydra um den Kopf...keine Sorge so langweilig wirds nicht, und soviel kunsthistorische Kenntniss kann ich mir auch gar nicht aus´m Kopp drücken. Ich lass einfach die Bilder sprechen. Bis dahin, streng ich mich mal fleissig an, feier Abschied und versuch selbst mal wieder anzukommen...
Donnerstag, Januar 11, 2007
Mein Tag...
Mein Tag begann heute morgen um 5.00 mit der Ankunft in Vientiane. Nun sitz ich in einem vietnamesischen Reastaurant in der laotischen Hauptstadt, warte auf meinen Bus nach Thailand heut abend um sechs und fluche auf die Inder. Ist das etwa verwirrend. Was hat der Inder in diesem suedostasiatischen Trio verloren? Als Raetsel etwa? Welche der drei Laender teilen einen Grenzpunkt, oder so.
Nun ich waere eine Menge Aerger los, wuerden die Inder nicht eine so entscheidende Rolle in meinen Planungen spielen. Nun lass ich mal die Pauschalverurteilungen sein und trage damit zur Klaerung der Situation bei. Es geht schliesslich nur um Air India, eine Fluggesellschaft die am gestrigen Tage zu keiner Zeit zu erreichen war. Ich hatte nicht vor einfach mal so Hallo zu sagen, sondern musste die nicht unbedeutende, meines Erachtens jedoch voellig ueberluessige Prozedur der Flugbestaetigung vornehmen. Schon bloed, wenn erstens die angegebene Nummer nicht erreichbar ist und auch sonst niemand von dem Saftladen an die Strippe zu bekommen ist. Mein Reisebuero in Japan, STA Travel ist mir auch keine grosse Hilfe, neben Panikmache ob Streichung meines Flugsnur die nutzlose Internetseite dieses fuerchterlichen Saftladens. Nicht erreichbar so far. Muss schon sagen dass ich bei aller Ironie nicht wenig Bedenken habe vor allem wenn ich heute nichts erreiche. Saftlaeden sind ja auch nicht grade beruehmt dafuer ihren Kunden moeglichst frueh am Tag zur Verfuegung zu stehen und so kann ich ja bis kurz vor zwoelf warten mit meinem Anruf. Vielleicht fuehrt die Cafeteria an einem Telefon vorbei, was meine Chancen gehoert zu werden dramatisch erhoeht. Spass. Kann eine kleine Pause nur zu gut vertragen, nach zehn Stunden Busfahrt, Lunang Prabang - Vientiane. Der VIP Service aircon Bus war eher eine Oelsardinenkiste mit kotzenden Laoten, deren strenger Geruchmit geoeffneten Fenstern beseitigt wurde. Die Sardinen froren und weder die Dauerbeschallung mit laotischer Musik noch das erwaermende Servicepersonal konnte die gefuehlten Temperaturen im Nachtbus ansteigen lassen. Hoffnungsvolle Aussichten fuer die naechsten zwei Naechte hab ich auch nicht gerade. Heut Abend gehts weitere zwoelf Studen per Bus nach Bangkok, und in der folgenden Nacht ab 00.40 in die Luft ins geregelte, kalte aber klimatisierbaer Japan. Vielleicht nehm ich mir in meine Lieblingsstadt Bangkok einen 'cosy room with hot shower' und bekomme ein Loch. Egal. In Japan steht mir wieder mein Bett zur Verfuegung, stuende da nicht ein gewisser Saftladen im Wege.
13.30
Mittlerweile wieder beim Vietnamesen. War zufaellig das vom Reisfuehrer aeusserst empfohlene Restaurant. Hab ich nicht gewusst. Kurz vor Schluss also nochmal ein Hoch auf die Instinte fuer das Gute auf Reisen...
Der Aerger verflogen. AIR India erreicht, Flug bestaetigt, alles Sahne. Was gibts sonst noch zu berichten. Herrlicher Vormittag in Vientiane. Hab ein Spiel daraus gemacht meine restlich
Kip(-pen; (laotische Waehrung) so sinnvoll wie moeglich auszugeben. Die folgenden Posten wurden bedient.
Anruf nach Thailand/ Air India: 3000 kip
Wasser plus Kaugummi beim Strassenverkaeufer: 4000 kip
Eintritt in zwei Tempel, incl. Museum: 2mal 5000 kip
zwei Postkarten: 2mal 2000 kip
zwei Briefmarken nach Japan: 2mal 2000 kip
ein Bananenshake: 4000 kip
Spende an Beduerftige: 1000 kip
vietnamesischer Nudelsalat (!!!): 12.000 kip
frische Zitronenlimonade: 4000 kip
1 Stunde Internet: 6000 kip
Reiseproviant: 10.000 kip
Summasumarum: 62.000 kip etwa 7$
Der Schwabe strahlt, den Schotten freuts, fuer mich ein toller Vormittag wie in der Rechnung vielleicht zwischen den Zeilen zu lesen ist.
Uebermorgen wirds wieder teurer. Allerdings freu ich mich auf all das auf das man sich nach einem Urlaub freut: MEIN BETT, meine Fotos, Internet, meinen Blog (hab grosses vor), sportliche Betaetigung, eine warme Dusche, suabere Kleidung....
meine Semiheimat Japan erwartet mich.
Mittwoch, Januar 03, 2007
Moinsen 07
naIhr. Ich hoffe alle haben den Neujahrskater verjagt und das neue Jahr begruesst. Werde trots defekter Tastatur und nur langsamer Verbindung versuchen einen Post hinzubekommen. Slvester in Chiang Mai. Hier lief alles sehr Thailaendisch ab. Die unerfreulichen Nachrichten aus Bangkok hatten dafuer gesorgt dass die offizielle Neujahrsfeier ausfiel. Zum Glueck gabs keine Bomben zum neuen Jahr. Es gab Laternen. Diese Art Laterne aus Papier die man mit einem starken Windlicht prepariert. Licht angezuendet, sorgt die Waerme fuer den Auftrieb der papiernen Laterne und das Ding steigt auf in den Nachthimmel. Hab ich mir natuerlich besorgt. Das war dann auch der Moment der meine Gedanken nach Hause hat schweifen lassen. Hunderte dieser Laternen haben den ganzen Himmel erleuchtet und ich hab euch im stillen zugeprostet. Eine dieser Laternen hatte sich in einer Stromleitung verfangen und mit einer lauten und grellen Explosion fuer einen Stromausfall gesorgt. Hat sich tatsaechlich angehoert wie eine Bombe und ich denke fuer das ein oder andere Schockerlebnis gesorgt. Das sollte es dann aber an Zwischenfaellen gewesen sein und es konnte ausgelassen gefeiert werden.
Mittlerweile bin ich mit nem Minivan auf der Reise durch Nordthailand und bestaune Dschungellandschaften, Wats, Wasserfaelle, verschlafene Doerfer mit noch mehr Wats und Nachtmaerkten. Freu mich jeden Tag auf neue Entdeckungen.
Verfluchen diesen Computer fuer diese Unfaehigkeut mir ein einziges Bild auch nur anzuzeigen. Schade, so bekommt ihr keinen Eindruck von dem was ich hier erlebe und muss die Bilder nachreichen. Nerv!